Muddasheep - Part 3 - The Elite Force of Muddasheep

"He, Leute! Seht mal, ich glaube, sie wacht auf!" Eine Gruppe von Menschen war um eine am dreckigen, feuchten Boden liegende Frau versammelt, die langsam ihre Augenlider nach oben hob und leicht vor Schmerzen an ihrem rechten blutüberströmten Knie stöhnte.
"Wo bin ich?" Sie fragte eher flüsternd. Ihre Stimme war noch etwas eingerostet. "In unserem Versteck! Wir haben dich in einer Gasse gefunden. Du hast Glück, dass du da oben überlebt hast!" antwortete ein Mann der Gruppe.
"Oben? Wieso sind wir hier unter der Erde?" sie schloss wieder die Augen und versuchte die Schmerzen zu unterdrücken.
"Die Kanalisation ist der einzige Ort, wo die EFOM noch nicht hingelangt. Aus welchem Grund auch immer." erklärte diesmal jemand anders.
"EFOM?" fragte die Frau, die langsam aufzustehen versuchte.
"Elite Force Of Muddasheep. Dieses eingebildete Schaf glaubt wirklich, dass es die Weltherrschaft erringen kann! Ha!" Die Person, die gerade gesprochen hatte, drehte sich lauthals lachend um und trank von einer rauchenden Tasse Tee.
"Nun, wie es mir scheint, klappt dies auch. Muddasheep und seine Untertanen sind doch schon überall!" kam es von einer anderen Ecke.
"Jedoch, ein paar Menschen haben sich in kleinen Guppen zusammengeschlossen und planen einen Zug gegen diese Gewaltherrschaft von Muddasheep." erzählte der Mann mit der Teetasse. "Und wir sind so eine Zusammenschließung. Einen Plan haben wir jedoch noch nicht ausgeheckt."
Eine Weile wurde es ruhig. Wasser tropfte irgendwo und hallte durch die Gänge. Leises Rauschen war ebenfalls hörbar. Die Frau, auf deren Jacke ein Namenschild darauf hinwies, dass sie Elaine hieß und bei McDonald's arbeitete, stand nun auf beiden Beinen, das Gewicht auf das Linke verlagert, um die Schmerzen im Rechten in Grenzen zu halten.
"Ich weiß noch genau, was passiert ist." Sie schien, als stehe sie unter Drogen; so betäubt war sie noch von ihrer wochenlangen Ohnmacht.
"Der Tag war regnerisch. Ich mußte früher zur Arbeit, da mein Boss mit mir über die Sauberkeit bei der Arbeit reden wollte. Jedoch war er nicht anwesend. Seine Sekretärin erklärte mir, er habe familäre Probleme zu erleiden. Naja, wie dem auch sei. Im Laden war ich logischerweise früher als sonst dran. Es wurden gerade die ersten Hamburger und Pommes Frittes zubereitet, als plötzlich ein menschlicher Körper durch die vordere Fensterscheibe geschmissen wurde. Ich zuckte so heftig zusammen, dass mein Herz fast stillgestanden wäre. Meine Arbeitskollegin ließ ein Tablett fallen wegen dem Schock.
Ich bemerkte jetzt, dass es draußen bereits dämmerte. Die Dächer der Häuser auf der gegenüberliegenden Strassenseite waren in ein oranges Licht getunkt.
Vorsichtig ging ich in Richtung des Fensters, trat auf ein paar Glassplitter und wäre einmal fast ausgerutscht, als auf einmal der Boden unter meinen Füßen leicht vibrierte." Sie hielt kurz inne und starrte auf den Boden, wo ein paar Ratten mit einem zerissenem Hemd spielten.
"Eine Horde blutrünstiger und aufrechtgehender Schafe marschierte plötzlich vor dem Laden vorbei. Ihre Schritte folgten exakt einem Rhythmus. Ein paar trugen Speere mit aufgespiesten Menschenleichen. Es war so grausam." Sie hielt sich ihre schmutzigen Hände vor ihr Gesicht, um ihre Tränen zu verstecken. Es waren Tränen der Angst.
"Ein paar stürmten zu uns herein. Ein Schaf schlug mir mit einer Eisenstange auf mein rechtes Knie, sodass ich schreiend zusammenbrach. Dann spürte ich einen harten Schlag auf meinem Kopf. Ich verlor mein Bewusstsein.
Als ich zu mir kam, lag ich noch immer in den Scherben und meinem eigenen Blut. Langsam neigte ich meinen Kopf zu der Küche. Es war das grauenhafteste Bild, das ich je gesehen hatte. Meine Arbeitskollegen waren absolut zerteilt. Am Boden zwei Meter von mir entfernt lag ein Arm. Mein Magen drehte sich, mein Kopf konnte die schrecklichen Bilder nicht verarbeiten. Ich war fast dabei mich zu übergeben. Dann hörte ich Schreie von draußen. Langsam versuchte ich, mich aufzurichten. Ich hatte irgendwie den Verdacht, dass diese Monster zurückkommen könnten und dachte nur daran hinauszugehen und mich irgendwo zu verstecken. Bevor ich ging, warf ich noch einen kurzen Blick auf meine zerteilten Kollegen und plötzlich bewegte sich etwas in der Küche. Hinter dem Ofen mit dem dampfenden Fett in der Fritöse kam so ein Schaf zum Vorschein mit irgendsoeinem Abzeichen auf dem rechten Arm eingebrannt."
"Wahrscheinlich die Inizialen ihrer Vereinigung - EFOM." unterbrach der Mann mit dem Tee und stellte nach dem letzten Schluck die Tasse wieder ab.
"Kann sein, das hab ich nicht genau gesehen." Elaine fuhr fort. "Jedenfalls stürmte plötzlich dieses Ungetüm auf mich zu. So schnell ich konnte riss ich einen Sessel von einer Tischgruppe neben mir hoch und traf das Schaf genau auf dem Kopf. Wahrscheinlich wegen dem Schock stürzte es auf den Boden. Ich glaube nicht, dass ich es umgebracht haben könnte. So schnell meine Schmerzen es zuließen, stürmte ich hinaus und sah mich hastig um. Die Armee hatte eine gewaltige Verwüstung hinterlassen mit Blutflecken, eingeschlagenen Fenstern und zertrümmerten öffentlichen Einrichtungen. Teilweise lagen sogar Leichen in den verschiedensten Positionen auf den Bänken, in Blumenbeeten oder auf dem kalten Boden.
Ich dachte an die enge Gasse links neben meinem Geschäft. Dort verkroch ich mich hinter einer Mülltonne und war vermutlich eingeschlafen."
"Tja, und dann haben wir dich gefunden." ergänzte eine Frau mit langen Rastazöpfen. "Wie ist dein Name?"
"Elaine."
"Also, Elaine. Ich hoffe, du willst bei uns bleiben." Der Teetrinker machte ein ernstes Gesicht. "Da oben würdest du nicht länger überleben."
Elaine nickte zustimmend. "Okay, kann ich euch irgendwie helfen?"
"Zur Zeit noch nicht. Wir versuchen eben gerade, einen Plan auszuhecken gegen diesen Tyrann Muddasheep. Fest steht auf jeden Fall, dass wir mehr Informationen brauchen über Muddasheep: Orte, die er besucht, und die Quellen, von denen er seine Waffen erhält."
"Na, was ist so schwer daran? Wir stecken einfach irgendsoeinen Mensch in ein Schafkostüm und lassen ihn als Spion mitarbeiten!" meinte so eine Stimme sarkastisch. Als niemand lachte, fügte er noch hinzu: "Das war ein Scherz! He, James, du hast doch immer soviel Humor! Lach doch! Du nimmst das doch nicht etwa ernst, oder?"
James, der Teetrinker, rückte ein kurzes Lächeln heraus, verschlang es aber dann wieder. "Die Idee ist doch gar nicht so übel! Ein Spion!"
"Aber wo sollen wir ein möglichst real wirkendes Kostüm herbekommen?" fragte der Witzereisser.
"Elaine!" James näherte sich ihr.
"Ja?" Elaine wunderte sich, dass James etwas von ihr wissen wollte.
"Du hast doch dieses Schaf niedergestreckt, oder? Du weisst schon, das in dem McDonald's!"
"Kann sein, ja, ich bin mir aber nicht sicher, ob es wirklich tot ist. Ich hab es nur mit dem Stuhlbein erwischt. Wahrscheinlich ist es während meiner Komaphase - nennen wir es mal so - wieder aufgewacht, oder von anderen Schafen weggetragen worden."
"Aber die Möglichkeit besteht, dass dieses Ding noch immer dort liegt und darauf wartet, von uns ausgehölt und angezogen zu werden." James grinste. "Und da du, lieber Tom, so witzig bist, verstehst du sicher, warum ich dich dazu auserwähle, nach oben zu gehen, das Schaf zu finden, es zu leeren, es dir anuzuziehen und dich als erwürdiges EFOM-Mitglied auszugeben!"
"Was?" schrie Tom. "Das war doch... Du nimmst meinen Witz ernst, und ich soll meinen Witz auch noch nachspielen? Ist das ein Witz?"
"Hm. Nein. Geh jetzt, uns drängt die Zeit!" James drückte ihn mit beiden Händen in Richtung der Leiter, die nach oben in die Hölle auf Erden führte.
"Aber, was ist, wenn das Schaf nicht mehr dort liegt? Was ist, wenn mich die anderen finden? Verdammt, ich werde da oben krepieren! Verstehst du denn das nicht?" Tom's Stimme überschlug sich mehrmals aufgrund seiner Verzweiflung.
Eine Zeitlang starrte James in Tom's Augen. Der Rest der Gruppe stand atemlos daneben.
"Okay, ich gehe mit." James und Tom stiegen schweren Fußes die Leiter empor. Die Gruppe wagte kaum, nachzudenken, was den beiden geschehen könnte.
Auf der Oberfläche wehte ein kühler Wind. Der Himmel war von dicken schwarzen Wolken überzogen, der Regen würde sicher nicht lange auf sich warten lassen.
"Okay, Tom. Wir sind hier im Auftrag der gesamten Menschheit! Wir könnten Helden werden! Weißt du? Wir werden reich! Wir werden wie Götter verehrt!"
Tom zitterte. Ihm war kalt und die Angst ließ eine Gänsehaut über seinen Körper wandern. "Wir schaffen das nicht, James! Die sind überall! Wahrscheinlich hat Muddasheep auch schon die Satelliten übernommen! Die Überwachungskameras, die Kraftwerke, die Fabriken! Verstehst du denn nicht? Der Mensch steht am Rande der Ausrottung! Verdammt, wir werden elendig krepieren!"
James nahm Tom wie einen Bruder in den Arm. "Hör mir jetzt zu. Wenn wir es ausprobieren, und wirklich, wie du sagst, elendig krepieren, werden wir uns im Himmel weiterstreiten. Es ist mir scheissegal, wann und wie ich den Löffel abgebe! Irgendwann muß sowieso jeder mal ins Gras beissen! Warum nicht jetzt? Weißt du eigentlich, was der Mensch ist? Weißt du das?"
Tom löste sich von James' Umarmung.
"Der Mensch ist ein egoistischer, eingebilderter Arsch! Glaubt, alles drehe sich um ihn! Ist doch mir recht, wenn die Menschheit heute das letzte Mal das Sonnenlicht genießt! Die Evolution und das Schicksal stehen sehr eng in Verbindung, mein Lieber. Und um der Evolution etwas zu entkommen, erfand man die Natur, in der es ja bekanntlich heisst: Fressen und Gefressen werden! Wir frassen die Welt, und das Universum frißt uns. So einfach ist das! Und verdammt nochmal, wir treten jetzt noch einmal diesem Bastard von Schaf gehörig in den Sack, damit er für ewig in Erinnerung behält, was für ein egositischer, eingebildeter Evolutionschritt der Mensch doch gewesen ist!"
In Tom's Augen erstrahlte ein Siegeswahn. Sein Mund mutierte zu einem gemeinen Lächeln. "Ja, lass uns dem Universum unseren Fuß spüren!"
"So kenn ich dich, das ist mein ehemaliger Footballspieler!" James schlug in Tom's Hand ein und sie verließen mit gemischten Gefühlen den Abgang zu ihrem Versteck.
Der Regen hatte es inzwischen für richtig gehalten, sich zu zeigen. Massige Tropfen tränkten die Stadt. Pflanzen, die sich mühsam durch Asphaltspalten zwängten, zogen durstig an diesem Lebenssaft.
Tom und James erreichten rennend, atemlos und total durchnässt den McDonald's. Das Leuchtschild hing schief über dem Eingang, manchmal blitzte es noch auf und gab ein summendes Geräusch von sich. Durch das eingeschlagene Fenster entdeckten Tom und James das Schaf auf dem Boden zwischen Blutlachen, Glassplitter und Holzstücke des Sessels, mit dem es niedergestreckt worden war.
"Elaine mußte diesem Ding wohl das Genick gebrochen haben." meinte James. Er hockte sich vor das Schaf und fühlte beim Genick, ob ein Puls vorhanden war. "Nichts. Schaftot." Er grinste. "Tom, geh in die Küche und such nach Messern."
Tom verschwand in der Küche.
Langsam fuhr James mit seiner Hand über das Fell des Schafes. "Wie kann so ein Tier so viel anrichten?" dachte er sich.
Von draußen ertönte ein quietschendes Geräusch. James erschrack und stand auf.
"Wer ist da?" schrie er nach draußen. Eine Weile sah er schnell hin und her, beruhigte sich aber wieder und dreht sich wieder dem Schaf zu. Als mit dem Kopf geneigt eine Melodie summte, traf ihn ein Schlag von hinten auf dem Kopf. Ein lautes Knacksen ertönte. Nochmal schlug etwas auf ihn ein und James ging atemlos zu Boden, genau neben dem toten Schaf.
Tom wühlte sich in der Küche durch alle Kästen, Regale und fand keine Messer. Er wollte die Suche bereits aufgeben, da entdeckte er den Messeständer neben der Brotschneidemaschine.
"Ach, da!" sagte er.
Drei Messer nahm Tom aus dem Ständer, sicher war sicher. Ahnungslos verließ er die Küche und wandelte direkt in die Arme eines zwei Köpfe größeren Schafes.
"Scheisse!" schrie Tom.
Das Schaf holte mit seiner Shotgun aus und wollte Tom mit dem Lauf erschlagen. Tom reagierte schneller und stach alle drei Messer gleichzeitig mitten in den Schädel des Tieres. Als es am Boden lag und Speichel aus dem Mund quoll, nahm Tom die Messer und schlitzte das Schaf auf, entnahm Gedärme, Sehnen, Knochen und Organe. Doch da fiel ihm etwas ein: Die Haut an den Füßen war ihm zu eng. Wenn er seine eigenen Füße heraushängen würde, täte er sich selbst entlarven.
"Verdammt, das ist ein Witz!" Tom wollte nach dem anderen Schaf sehen, das von Elaine getötet worden war, und entdeckte den toten James. Sofort rannte er zu ihm, schrie seinen Namen, fühlte den Puls und meinte dann, dass es ihm recht geschehe. Er machte weiter, sah nach dem Schaf, erkundete die Beine und erkannte, dass diese genauso eng gewachsen waren.
"Verdammt!" Tom verging der Spass nun endgültig. Er schoss die Haut des anderen Schafes in eine Ecke, schrie laut auf, nahm die Shotgun des sezierten Schafes, sah, ob es Munition bei sich hatte, nahm sie, steckte sie und ein Messer ein, lud nach und beschloss, den Schafen direkt gegenüberzutreten.
Tom verließ den McDonald's und latschte in den Regen. Er sah in den Himmel.
"Das Leben könnte so schön sein. Mußte der Mensch über die Steinzeit hinausgehen? Es wäre viel einfacher für alle gewesen!"
Er schloss die Augen und spürte den Regen, der auf sein Gesicht tropfte.
"Bitte, gib mir die Kraft für den letzten Akt."
Entschlossen verfolgte er die Strasse der Verwüstung.
Er marschierte 3 Stunden. Seine Kleidung hing ihm nach, seine Schuhe sahen aus, wie nach einer Spielstunde mit einem Hund. Sein Gesicht strahlte die Rachelust der gesamten Menschheit aus. Seine Shotgun des Feindes unterstützte ihn dabei.
Viele Gassen, Strassen, Wege und Gärten mußte er überwinden, als er einen riesigen Marktplatz entdeckte, von dem ein gewaltiger Lärm ausging, der seiner Meinung nach hauptsächlich aus Stimmen bestand. Es mußten mehrere Hundert sein. Vielleicht sogar Tausende. Und als er den Markt erblickte, hielt er sofort seine Füße ab vom Weitergehen. Eine Masse von Schafen, das aussah wie ein Baumwollfeld, umkreiste ein Podest mit dem Führer Muddasheep. An den Häuserfassaden, die den Marktplatz eingrenzten, strahlten Flaggen mit einem EFOM-Zeichen hervor.
"Mit Freude kann ich etwas verkünden!" Muddasheep stand stolz auf dem Mamorstein und brachte die Menge mit einer Handbewegung zum Schweigen. "Durch die Organisation EFOM und die Mithilfe vieler meiner Artgenossen haben wir es geschafft, die Hälfte, ich wiederhole: die Hälfte der Menschheit zu eliminieren!"
Das Publikum jubelte.
"Doch, was ist mit der anderen Hälfte?" Mit diesen Worten verstummte die Menge wieder. "Sie hat sich verkrochen! Feige verkrochen und plant, mich von meinem Tron zu stürzen!"
Die Schafe lachten.
"Ihr solltet sie ernst nehmen! Ein Mensch ist kein Problem. Schließen sie sich zusammen und sind sie auf uns vorbereitet, können sie zur Gefahr werden!"
Plötzlich schob sich ein Schaf mit schwarzer EFOM-Uniform vor Tom und hielt ihm eine Shotgun an den Hals. Tom schluckte. Durch ein Funkgerät teilte der Wächter Muddasheep mit, er habe einen Eindringling auf frischer Tat ertappt.
"Bring ihn zu mir!" schrie Muddasheep.
Tom wurde am Genick gepackt und mitgeschliffen, wie ein toter Körper, der nur darauf wartete, gekocht und gegessen zu werden.
Die Schafmasse wich zur Seite und warf Tom lüsternde Blicke zu. Der Wächter warf Tom unsanft auf das Podest vor die Füße von Muddasheep.
"Soso, was haben wir denn da?" Muddasheep entriss Tom die Shotgun und hielt ihm den Lauf an den Kopf. "Ein niederes Wesen. Sag, woher kommst du?"
"Aus der Hölle, und da werde ich dich auch hinbringen!" schrie Tom.
Muddasheep lachte mit seinem Volk. "Ein Spassmensch. Aber wie lernt uns das Schafgesetzbuch? Nur ein toter Mensch ist ein guter! Doch ich habe dazugelernt. Ein Volk leidet irgendwann an psychischen Problemen, wenn ich alles umbringe, was Mensch zu sein scheint! Ich biete dir ein einmaliges Angebot an: Du darfst mir dienen, so wie wir Tiere einst den Menschen dienten. Du bist mein persönlicher Butler! Du erlebst, wie ich die Welt und das Universum dem Schaf übergebe! Du erlebst den Untergang der Menschheit! Na, wie wär's?"
Tom überlegte angestrengt. Der kalte Lauf der Waffe an seinem Kopf hinderte ihn daran, einen klaren Gedanken zu fassen. Er sah in die Menge, bemerkte, dass alle ihn am liebsten aufschlitzen würden.
"Einverstanden." seufzte Tom.
"Was? Habe ich gerade deine Einverständniserklärung erhört?" Muddasheep machte ein ungläubiges Gesicht.
"Ja, ich bin dein Diener, ich tue alles, was du und dein Volk von mir verlangen. Ich bin ab jetzt dein persönlicher Butler."
"Dann erhebe dich, mein Freund! Willkommen in den finsteren Regionen des Schafes!"
Das Volk blieb ruhig und verweilte zwischen Applaudieren und auf das Podest rennen und Tom niedermetzeln.
Tom zog sein Messer aus seiner Jacke, stand ruckartig auf und rammte es Muddasheep, der gerade seinem Volk ein aufmunterndes Lächeln zuwarf, das Messer in den Bauch. Muddasheep brach zusammen. Plötzlich zerfiel alles in eine einzige nervenzerfetzende Nervosität. Das Volk kreischte, Wächter stürmten Richtung Podest und entsicherten ihre Waffen.
Tom fiel auf die Knie und schrie: "Ich bin eine aussterbende Rasse! Dies war mein Fußabdruck in der Weltgeschichte! Möge der Mensch immer in euren Alpträumen erscheinen!"
Laute Schüsse fielen und Kugeln durchbohrten Tom's Körper. Er spuckte Blut, breitete seine Arme aus und fiel mit einem weinenden Ausdruck in seinem Gesicht mit dem Kopf voran in die Arme der Schafmenge. Wie ein Engel lag er auf den Handflächen, die ihn am liebsten erwürgt hätten, wäre er nicht schon tot gewesen. Dann ließen sie ihn angewidert fallen.
Muddasheep war wieder auf den Beinen, das blutige Messer aus seinem Leib herausgezogen. Er sah auf seine Wunde.
"Noch ist es nicht zu Ende. Erst wenn der letzte Mensch am Schlachtfeld gefallen ist, sind unsere Wunden gerächt und verheilt. Wir sind daran, der Evolution unsere Stärke zu zeigen. Und wir werden siegen."