Muddasheep - Part 2 - Our New King

Muddasheep stand unberührt auf den Blutflecken seiner Opfer, die sich auf dem kalten Fliesenboden der Bank ausbreiteten. Er zählte noch mal seine Geiseln durch.
Genau 15 ängstliche Menschen standen unter Muddasheep's Macht. Davon 3 Kinder, 5 Frauen und 7 Männer. Alle saßen vor den Schaltpulten auf dem Boden. Zusammengeworfen und alles erwartend. Rundherum lagen Leichen von Menschen, die sich gegen den Willen von Muddasheep zu wehren versuchten.
Plötzlich läutete das Funktelefon eines Polizisten, der einer der männlichen Geiseln war.
"Wir wollen mit Muddasheep sprechen!" krächzte eine dunkle Stimme durch das Funkgerät.
"Her damit!" schrie Muddasheep.
Der Polizist warf ihm zielgenau das Gerät zu.
Während Muddasheep mit seiner Shotgun die Geiseln weiterhin bedrohte, verhandelte er mit den Polizisten, die außerhalb der Bank in mehreren Gruppen hinter Autos die Stellung hielten.
"Ich will einen Tankwagen, prallgefüllt mit Benzin. Dann noch einen Hubschrauber, einen Transporter und eine Limousine, Marke Mercedes. Alles soll genau in einer Stunde nebeneinander vor dem Haupteingang bereitstehen, verstanden?"
Die dunkle Stimme gab durch das Funkgerät sein Einverständnis. "In einer Stunde wird alles bereitstehen!" versichert er.
"Wenn in einer Stunde meine Wünsche nicht ausgeführt worden sind, werde ich im 3-Sekundentakt die Geiseln erschiessen."
Muddasheep warf das Fungerät vor sich auf den Boden und schoß darauf. Die Geiseln zuckten zusammen. "Keine Angst, noch seid ihr sicher. Betet, dass euch Gott beisteht." Er grinste hämisch und fing an nach der Reihe die Holztische, die in der Bank in einer perfektionistischer Reihe standen und als Büroplätze dienten, zu zerballern.
Nachdem das Innenleben der Bank wie nach einer Apokalypse aussah, zündete sich Muddasheep eine Zigarette an, zog genüsslich und sah auf seine Uhr.
Zeit genug, um "MS" in die Glassscheiben mit der Vorderseite der Shotgun einzuritzen.
Eine halbe Stunde war vergangen, als sich Muddasheep endlich heimlich fühlte. Die Vorhänge waren zerfetzt, der riesige schwarze Teppich war blutverschmiert und die Glasscheiben schienen, als wären sie Autogrammkarten von Muddasheep.
Plötzlich ertönte ein lautes Motorgeräusch.
"Den Hubschrauber haben wir schon!" Muddasheep lächelte und sah durch seine Sonnenbrille den Polizeihubschrauber auf der Strasse landen, wobei viele Autos für mehr Platz sorgen mußten und schnell zur Seite geschoben wurden.
"Noch habt ihr 10 Minuten." sagte Muddasheep mit einem gemeinem Lächeln. Nervös ließ er die Shotgun von Arm zu Arm herumfliegen.
Mit einem enormen Krach kam der Tankwagen an, gefolgt von der Limousine und dem Transporter mit einem Geldsackaufdruck auf den Außenseiten.
"Okay, let's go!" schrie Muddasheep. Er schoss mit seiner Gun die Vordertürscheiben ein, wobei die Alarmanlage laut anfing, zu heulen. Muddasheep zog eine Granate, warf sie unter den Tanker, sah zu den Geiseln und knurrte: "Deckung!"
Eine gewaltige Explosion, vermischt mit einem ohrenbetäubenden Knall und einer glaszerberstenden Druckwelle überkam die Straße vor der Bank. Der Tanker war in einer riesigen Flamme aufgegangen. Polizisten rannten, teilweise brennend, umher und suchten Schutz. Die Geiseln deckten sich mit den Armen. Das Feuer breitete sich aus, traf den Tank des Hubschraubers und auch dieser zerfetzte die halbe Strasse. Polizisten wurden mitgerissen, gegen die Bankmauern geschleudert und von einer Flut von Metallteilen erschlagen.
"Los, alles raus hier!" schrie Muddasheep zu den Geiseln, die ruckartig aufstanden und Richtung Ausgang rannten. "Wehe dem, der versucht zu fliehen. Er wird dafür keine Füße mehr haben!" warnte Muddasheep und folgte seinen Geiseln.
Sie rannten neben brennenden Teilen vorbei und wurden von Muddasheep in den Laderaum vom Transporter gesteckt. Muddasheep stieg in die Fahrerkabine, startete und lachte über die Halbtoten auf der Straße. Mit durchgetretenem Gaspedal verließ er den Ort des Schreckens. Im Rückspiegel beobachtete Muddasheep die explodierende Limousine.
"Ich hasse Mercedes!" murrte Muddasheep.
Die Stadt war leer, ausgestorben. Muddasheep hatte sich gerächt für sein Leben, für die Leben der Labortiere, für die grausamen Versuche mit den Nicht-Menschen.
Nach riesigen Hochhäuserschluchten erreichte der Transporter einen Marktplatz mit einer riesigen Menschenmenge, die, als sie Muddasheep sah, zu schreien und zu jubeln anfing. Der Transporter zwängte sich durch die Masse durch und hielt in der Mitte des Platzes, in der ein Podest aus Marmor stand, daneben lag am Boden die gestürzte Präsidentenstatue, auf der die Menschen auch einen Sitzplatz gefunden hatten.
Muddasheep stieg aus, befreite die Geiseln aus dem Laderaum und nahm sie mit auf das Podest. Die Menge wurde still.
"Dies ist Abschaum, meine Freunde!" schrie Muddasheep und zeigte mit seiner Shotgun auf die 15 Geiseln. "Menschen. Kreaturen, so egoistisch, wie die Sonne: Alles dreht sich um sie."
Die Menge lachte leicht, verstummte aber schnell wieder.
"Ich sagte es schon oft, und sage es wieder: Jetzt ist der Zeitpunkt da, an dem wir zurückschlagen!"
Die Menge schrie und tobte.
"Vernichtet sie!" kreischte Muddasheep.
Jeder in der Menschenmenge griff sich an den Kopf und zog sich die Haut herunter. Aus der menschlichen Menge wurde eine Masse von Schafen, die böse auf die 15 menschlichen Geschöpfe starrte. Plötzlich stürmten aus allen Richtungen die Schafe auf die Geiseln, zerfleischten sie, fraßen ihre Beine bei lebendigen Leib. Verzweifelt versuchten ein paar sich zu wehren, doch sie konnten sich unter dem Gewicht von hunderten Schafen nicht bewegen.
Nach fünf Minuten erloschen die Schmerzschreie der Menschen. Die Schafherde verließ das Podest wieder und überließ es Muddasheep.
"Wo die Menschheit endet, beginnt die Ära des Schafes." Muddasheep wurde von seinem Publikum bejubelt. "Ab heute sei mein Name: muddasheepio cornelius tinquirius caesar IV.!" Er hob die Shotgun in die Luft und schloß die Augen.